1951
Deutschland, besser die deutsche Nachkriegsregierung, beteiligte sich am 18. April 1951 bei der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, auch „Montanunion“). Dieses Gebilde bestand aus Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.
Der Schumann-Plan führte zum Zusammenschluss von sechs europäischen Staaten nach Kriegsende. Und auch hier wurde Konrad Adenauer nur kurze Zeit vor der Abstimmung darüber informiert, diesem Projekt zuzustimmen. Deutschland wurde damit erneut in die Rolle eines abseits stehenden Mitspielers gedrängt. Warum wollte gerade Frankreich, der Kriegsgegner Deutschlands war, seine und die vom besiegten Deutschland vorhandenen Ressourcen in die dem Pakt angeschlossenen Staaten "verteilen" und nationale Rechte an diesen Bodenschätzen an eine übergeordnete Behörde abgeben?
Handelte es sich um einen Teilschritt eines Plans, der nationale Rechte entkernen sollte? Der Monnet-Plan spielte hier sich eine große Rolle. Doch über allem stand der Marshallplan, der ein Aufbauplan der USA war. Schon früh hatten die USA hier eigene Pläne umgesetzt, die den europäischen Staaten und damit auch Deutschland Kredite und Hilfen unter Bedingungen gewährte. Damit waren die USA bestimmender Kapitalgeber und auch späterer Nutznießer ihrer Hilfen, die weit in die Zeit hineinreichten. Man sicherte sich damit einen dauerhaften politischen Einfluss bis in die Neuzeit.